Donnerstag, 30. Juni 2016

5. Radtag, 4 Tausend HM, 3 Gewitter, 2 Murmeltiere und 1 (eine) Cappucchino-Pause

Donnerstag, 30.06.2016   5. Radtag: Marmora (I) -  Beuil (F)

136 km, 4100 HM

Gefahrene Pässe:

Wir hatten schon alle ein bisschen Respekt heute morgen vor unserer Königsetappe. Die meisten werden sicherlich das Piemont "nur" mit den hügeligen Weinbergen (wie sie auf den Fotos am Ruhetag zu sehen sind) verbinden, aber auch der Col di Sampeyre gestern und die beiden ersten Pässe des Tages (bis auf 2481 Höhe) gehören immer noch zur Region Piemont!





Punkt 9:00 Uhr ging's nach dem gemütlichen Frühstück in unserer RCB (Radtreff Campus Bonn) Vereinskleidung








bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein auf unseren ersten Anstieg der uns über den Colle d'Esischie 




zum Colle dei Morti, oder wie er noch heißt “Colle della Faunier“ auf 2480 Meter führte. Um die Verwirrung zu vervollständigen, trägt das 2004 aufgestellte Pantani Denkmal die Aufschrift Col Cuneo. Der Anstieg war nicht ohne, mussten wir doch mehrere Rampen mit bis zu 21% erklimmen. Dafür wurden wir auf den 16 km bergauf mit tollen Bergkulissen belohnt. 






Der erste Pass der Königsetappe (incl. dem Zwischenpass) war geschafft! 

Marco Pantani Denkmal am Colle dei Morti

Das Team Gruppetto hat den "Colle dei Morti" erklommen

Die Abfahrt über 25 km war angenehm zu fahren, es fühlte sich fast schon an wie Cruisen. 


Noch war kein Regen in Sicht. Von Delmonte (800 m) ging es erst mal 10 km im Tal entlang, bis unser 2. Anstieg auf den Col de la Lombarde begann. Die Straßen waren hier breiter und auf den ersten 12 km gab es recht angenehme Steigungen von 8-10 %. 




Allerdings zog hinter uns ein Gewitter auf, und wir haben einen Zahn zugelegt, auch wenn die Steigung auf den letzten Kilometern bis auf 10-12% hoch ging. Wir waren froh, auch diesen Anstieg zum Col de la Lombarde trocken geschafft zu haben (2380 m), und haben auch auf eine trockene Abfahrt gehofft. 


Aber nach einigen Kilometern fing es leider richtig an zu schütten. Aber wir mussten durch! Nach der langen Abfahrt im Regen haben wir uns in Isola erst mal unsere Mittagspause (und Abtrocknen) gegönnt. Wie der Zufall es wollte, standen dort Pavillons, die wir als Unterstand nutzen konnten. 


Sobald der Regen aufhörte, sind wir direkt wieder aufgebrochen, denn die Zeit drängte, hatten wir doch noch einen 3. Pass auf dem Plan. Weit sind wir allerdings nicht gekommen, nur bis zum nächsten Ort Saveur, wo wir den nächsten Gewitterschauer in einer kleinen Bar bei einem Cappuccino ausgesessen haben. 

Unser nächster Versuch, im Trockenen den letzten Anstieg von 1200 hm zu fahren, ging gerade mal 3 km gut. Dann gab es das heftigste Gewitter des Tages inklusive Hagelschauern und wir haben für 20 min. das Auto und ein Stromhäuschen zum Aussitzen genutzt oder sind einfach weitergefahren (nur der ganz “Eisenharte“ ;-)). 

Aber jeder Regen hat ja auch ein Ende und die Sonne kam wieder hervor! :-)


Die letzten 14 km bis zum Col de Couillole (1670) waren dann ganz gemütlich (!) und entspannt, wussten wir doch, wir schaffen unsere Königsetappe mit über 4000 hm :-). 


Ein bisschen stolz sind wir nun schon, denn für die meisten von uns ist das der Höhenmeter Tages-Rekord!! Entsprechend ausgehungert, haben wir uns das Abendessen inklusive eines “bescheidenen“ Nachtisches ;-) richtig schmecken lassen! 





Morgen geht es an unser (vor-)letztes Ziel den Lac de Sainte-Croix und es soll bestes Wetter sein....



Mittwoch, 29. Juni 2016

Papier ist geduldig ... die Realität ist hart!

Mittwoch, 29.06.2016,   4. Radtag: Vezza d'Alba (I) - Marmora (I)

137km, 3100 HM

Unsere offizielle Halbzeit ist nun vorbei, und ab heute geht es wieder in die Berge bzw. über Pässe...

Team Gruppetto mit Domenico und Maria im B&B Le Cicale

Der Abschied in Vezza fiel nicht leicht, aber Domenico und Maria haben uns mit kulinarischen Spezialitäten aus ihrer Küche versorgt, von denen wir noch länger was haben werden - u.a. mit Cogna, einem Brotaufstrich aus Haselnüssen, Feigen und Wein, einem köstlichen Haselnussstrudel und Akazienhonig.

Zuerst ging es heute morgen hügelig durch die Weinanbaugebiete des Roero und ab Bra wurde es dann verkehrsreicher und flach. Die nächsten 40 km bis Saluzzo war das Gruppetto im wahrsten Sinn gefordert und mit unserem gut abgestimmten “Zug“ waren wir schnell durch mit dem Elend der langen Geraden und Autos neben uns.


Den Cappuccino in Saluzzo haben wir uns auf jeden Fall verdient, bevor es dann in ruhigere Regionen und stetig bergan bis auf etwa 900 Meter bis kurz vor Sampeyres zu unserer Mittagspause ging....
Ab dann ging es in die Vollen, und wir hatten 1400 hm auf 15 km vor uns...jede/r im eigenen Tempo auf einer kaum befahrenen und ruhigen Strasse.


Leider wurde es nach oben hin immer nebliger

und oben auf dem Pass Col di Sampeyre hatten wir null Fernsicht.


Aber es blieb trocken für die 18 km lange Abfahrt, die landschaftlich schön aber von der Fahrbahnbeschaffenheit doch ziemlich ruppig war.


Sogar Murmaltiere haben wir gesehen



Unten angekommen hatten wir noch einen letzten Anstieg nach Marmora auf 1250 Meter, wo wir in einem urigen Hotel übernachten.


Dafür das unser Plan auf dem Papier "nur" 2400 Höhenmeter für die heutige Etappe vorgesehen hatte sind wir nach realen 3100 HM für die morgige Königsetappe nicht mehr ganz so ausgeruht wie erhofft sind aber optimistisch das wir auch diese Herausforderung meistern werden :-).
Wir hoffen daher dass das Wetter mitspielt wenn wir uns morgen über die Pässe Cole dei Morti (2481m) dem Col de la Lombarde (2350m) und dem Col de la Couillole (1678m) hochschrauben!

Dienstag, 28. Juni 2016

Dolce Vita rund um Barolo im Piemont


Dienstag, 28.06.2016,  Ruhetag in Vezza d'Alba (Piemont)

von 0km über   70km, 900 HM    bis    85km, 1500 HM


Heute war das Team Gruppetto individuell unterwegs. Die Parole „Ruhetag“ wurde sehr unterschiedlich ausgelebt.

Liebevolle Deko in unserem B&B Le Cicale
Neben einer gemütlichen Ausfahrt rund um Barolo mit unserem Gastgeber Domenico und Sightseeing um und in Alba, gab es auch eine 85 km Runde mit reichlich Höhenmetern. Letztlich sollte jeder seinen Spaß haben und den freien Tag genießen. Gelungen ist das, wie die schönen Bilder zeigen.

Unser lokaler Guide Domenico

Zufälliges Treffen von zwei Gruppen ;-)

Im Piemont gibt es viele Burgen und Schlösser 

Landschaftlich lässt uns  das Piemont traumhafte Ausblicke genießen. Langgestreckte Höhenzüge, traditioneller Weinanbau, romantische Stadtansichten, von all dem konnten wir viele schöne Eindrücke gewinnen.

In Pollentio
 



Im Hintergrund Ort und Schloss Barolo

Am Abend war wieder gemeinsames Schlemmen (natürlich mit Barolo Rotwein) angesagt, zubereitet und liebevoll serviert mit piemontesischer Gastfreundschaft von Domenico und seiner Frau Maria im B&B Le Cicale.

Barolo ist ein trockener Rotwein aus der Region Piemont 
Morgen geht es weiter, noch bleiben wir im Piemont und fahren in Richtung Seealpen.
(Hier noch ein Link zu den Pässen des Piemont. ;-)

Montag, 27. Juni 2016

Über den Po ins Piemont

Montag, 27.06.2016,  3. Radtag: Orta San Giulio (I) - Vezza d'Alba (I)

178km, 1600 HM



Team Gruppetto bei der Abfahrt am Lago d'orta

Wer gedacht hatte, dass es heute eine lockere Tour aus den Alpen heraus in Richtung Po werden sollte, musste sich nach wenigen Kilometern eines Besseren belehren lassen.
Rückblick auf die schneebedeckten Alpen im Hintergrund

Wo sind wir und wo befindet sich unser Begleitbus?



Nachdem sich das Grupetto auf eine schöne Route über das fantastische Mittelgebirge um Valle Mosso herum gefreut hatte, kam es um die Mittagszeit zu einer nicht erwarteten "Findungsphase" zwischen Bus und Grupetto, die uns über eine Stunde gekostet hat.





Nachdem wir uns glücklicherweise wiedergefunden haben, ging es über nahezu "zero" Höhenmeter auf langen Geraden flott weiter in Richtung Po-Ebene. Die Temperatur-Anzeige hat die 30 Gradgrenze deutlich überschritten.







Nach einer Mittagspause am Po hatten wir uns alle auf eine flache Weiterfahrt eingestellt,





allerdings mussten wir gleich zu Beginn mehrere Rampen hinter uns bringen.

Diesen Preis haben wir gerne in Kauf genommen, denn die weiteren rund 70 Kilometer waren ein wunderschöner Einstieg ins Piemont.


Die Hitze des heutigen Tages hatte dann zwar einige Körner gekostet, doch trotz einer längeren Schotterphase sind wir glücklich am Ziel angekommen.


Kaffeepause und auffüllen der Trinkflaschen

Kurz vor dem Ziel noch eine Serpentinenabfahrt

Der Abend im B&B Le Cicale war ein lustiger und entspannter mit unserem tollen Gastgebern Maria und Domenico, die uns eine kulinarische Spezialität nach der anderen auftischten - aus dem eigenen Garten oder lokalen Erzeugern und selbstverständlich selbstgemacht.
B&B Le Cicale